Arten der
Verlegung
Vorhandene Leerrohre
Mitbenutzung von bestehenden Rohren der Telecom und Energieversorger. Diese Variante ist besonders geeignet für Point to Point und als Erweiterung für Business Network, Backbone und FTTX.
Die Nutzung bestehender Rohre birgt eine Abhängigkeit in sich und die vorhandenen Ressourcen sind beschränkt.
Vorhandene Infrastruktur
Kollektoren, Abwasserkanal, etc. Dieser Zugang ist für alle Netzarten geeignet.
Vor-und Nachteile:
Bei der Nutzung eines Abwasserkanals ist die Zustimmung des Kanalbetreibers notwendig. Kostengünstige Längsverlegung ist ein großer Vorteil, jedoch ist die Realisierung abhängig vom Kanaltyp (begehbar, nicht begehbar), der Lage und dem System. So sind durchgehender Verbindungen nur in Fließrichtung des Abwasserkanals möglich. Es können jederzeit Abzweigungen ohne Baumaßnahmen hergestellt werden.
Neuverlegung (Tiefbau)
Neuverlegungen erfordern Genehmigungen. Während der Fertigung kann es zu Verkehrsbehinderungen und Baustellenlärm kommen. Hinzu ist auch zu beachten, dass alle nachträglichen Anschlüsse ein erneutes Aufgraben mit sich bringen. Die Kosten sind von Stadt zu Stadt unterschiedlich und von der Oberfläche und Bodenbeschaffenheit abhängig.
In Mitteleuropa sind alle innerstädtischen Objekte an das Kanalnetz angeschlossen.
Perfekt für die Verlegung von Glasfasern.
Das öffentliche Interesse
Absicherung des Wirtschaftsstandortes (Industrie, Dienstleistungen, Banken, Versicherungen, etc.)
Ranking von internationalen Standorten nach Kapazitäten. Eine funktionierende (Telekommunikations) Infrastruktur ist eine zentrale Bedingung für die wirtschaftliche Entwicklung. Insofern stellt ein flächendeckendes Netz genauso wie das gut ausgebaute Straßennetz oder die zuverlässige Stromversorgung einen wichtigen Standortvorteil dar.
Zur Vermeidung einer unkoordinierten Netzentwicklung empfiehlt die OECD (2008), dass zwar die privaten Anbieter die Führungsrolle in der Entwicklung von FTTH-Infrastrukturen übernehmen sollen, dass aber der Staat die Aufgabe hat, Verbreitungsziele zu definieren und mit entsprechenden Anreizen zu erreichen, sowie die Entwicklung von Wettbewerb soweit wie sinnvoll und möglich zu fördern.
Vermeidung einer Netzduplikation: Es soll auch verhindert werden, dass unkoordinierte Investitionen in entsprechende Netze erfolgen und Infrastrukturen unnötig dupliziert werden.